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Offizierweiterbildung "Retten und Bergen" beim THW Norderstedt

Im Rahmen der zivil-militärischen Zusammenarbeit, bietet das Technische Hilfswerk ein Verknüpfungspunkt zwischen den Aufgaben der Bundeswehr und dem Zivil- und Katastrophenschutz.

So ist die Selbstschutzausbildung innerhalb der Bundeswehr darauf ausgerichtet, ähnlich den Aufgaben des Technischen Hilfswerks, Verwundete aus Trümmern und Einsturzgefährdeten Gebäuden, aber auch aus unzugänglichen Gebieten zu retten.

Unter Federführung der Studentenfachbereichsgruppe 1/A fand ein Einblick in dieses Aufgabenfeld in Zusammenarbeit mit dem Technischen Hilfswerk Ortsverband Norderstedt am 23. Und 24. Juni statt. 10 Interessierte studierende Offiziere und Offizieranwärter haben an dieser Weiterbildung teilgenommen. Dabei war es das Ziel, den studierenden Offizieren und Offizieranwärtern einen praktischen Einblick für das Retten und Bergen aus Trümmern und unzugänglichen Gebäuden zu geben.Nach erfolgter Anreise beim THW OV Norderstedt am Samstagmorgen und einem sehr freundlichen Empfang wurde der Gruppe die Struktur des THW vorgestellt. Dabei wurde auf das weite Aufgabenspektrum des THW eingegangen und einige Ähnlichkeiten in der Struktur und Befehlsgebung des THW wurden mit denen der Bundeswehr deutlich. Im Anschluss daran wurde der Gruppe ein theoretischer Anteil zu Gebäudestrukturen, Trümmern, schaffen von Durchbrüchen und die 5-Phasen der Rettung vermittelt. Auch hier wurde wieder deutlich, dass diese Grundlagen auch in den Vorschriften der Bundeswehr ( ZDV 9-100 „Selbstschutz in der Bundeswehr , ZDV 9-110 „Retten im Selbstschutz“) wiederzufinden sind.Zur Stärkung vor den praktischen Anwendungen, gab es eine reichhaltige Kost vom ortsverbandeigenen Koch.


Im Anschluss verlegte die Gruppe, aufgeteilt auf die Fahrzeuge des THW zu einem Abrisshaus in der Nähe von Bad Bramstedt. Dort wurde die Gruppe aufgeteilt und eine erste Lagebeurteilung durchgeführt. Eine Gruppe sollte über das Dach des Hauses eine Verletzte Person retten, wohingegen die andere Gruppe Wandöffnungen schaffen sollte und eine verletzte Person aus einer unbekannten Lage heraus retten. Hierbei kam es vor allem auf das Geschick und die Führung innerhalb der Gruppen an. Einfach anmutende Aufgaben, wie mit einem Hammer einen Wanddurchbruch zu schaffen, stellten sich als äußerst kräftezehrend und anstrengend heraus. Für beide Gruppen standen zwei Gerätekraftwagen des THW zur Verfügung, sowie sämtliche Ausrüstung des THW. An manchen Stellen hat sich aber auch herausgestellt, dass Holzbrette mit dem Klappspaten besser zu bearbeiten sind, als mit Sägen. Durch das Zusammenspiel der Kameraden und auch durch Einsatz der persönlichen soldatischen Ausrüstung konnte die erste Lage zufriedenstellend umgesetzt werden.


Nach einer kurzen Pause ging es nun darum Wanddurchbrüche mit schwerem Gerät zu schaffen. Beiden Gruppen wurden dazu unterschiedliche elektrische Geräte zur Verfügung gestellt. Ziel war es eine rundbogenförmige mittels Bohrhammer oder Stemmeisen zu schaffen. Auch hier stellte sich heraus, dass mit kompletter Ausrüstung die schweren Geräte trotzdem eine schweißtreibende Arbeit forderten. Aber auch hier konnten wieder zufriedenstellende Ergebnisse erzielt werden.


Nach dem erfolgreichen Schaffen von Durchbrüchen und Retten von Verwundeten verlegte die Gruppe zurück zum Ortsverband Norderstedt. Jedoch war hier noch nicht Schluss mit der Ausbildung. In einem uns unbekannten Röhrensystem befand sich eine Verwundete Person, dieses galt es zuerst mittels einer Bergungsrutsche zu retten. Auch hier war das Zusammenspiel der einzelnen Kräfte nötig. Während Kameraden bereits im Röhrengang erkunden waren, wurde in 3 Metern Höhe bereits ein System zum gleichmäßigen Anheben einer Trage gebaut. Um den anderen Teilnehmer auch die Erfahrung der „Röhre“ zu gönnen wurde in einer zweiten Lageeinspielung die Röhre über eine Rauchmaschine mit Nebel vollgepumpt.Unter der Auflage, dass es nun nur noch die persönliche Ausrüstung der Soldaten und eine Leiter gibt, sollte wieder eine Verwundete Person gerettet werden. Unter ABC- Schutz wurde dann diese Person gerettet. Hierbei waren auch wieder das Zusammenspiel, die Kommunikation und der Führer vor Ort gefragt. Überwacht wurde die Lage durch die Fachkräfte des THW.


Nachdem ein kleiner praktischer Einblick in die Arbeit des THW und das Retten und Bergen für jeden Teilnehmer möglich gemacht wurde, fand am Abend ein geselliger Kameradschaftsabend statt. Neben vielen individuellen Gesprächen und dem Erfahrungsaustausch wurde auch gemeinsam die Fußball Europameisterschaft geschaut.


Teile des Abends waren neben der Übergabe des Wappens der Universität, sowie des Wohnebenenwappens der Wohnebene W4 Mitte, das Entfachen eines großen Lagefeuers zum Beginn einer geselligen Runde.


Für alle Beteiligten war dieser Besuch ein großer Erfahrungsgewinn. Das THW Norderstedt strebt auch weiterhin solche Veranstaltungen mit interessierten Teilnehmern unserer Universität an. Allen Soldaten hat dieses Wochenende neben dem Erfahrungsgewinn auch den nötigen Spaß gebracht, so dass schon bald wieder eine gemeinsame Weiterbildung beim THW OV Norderstedt stattfinden kann.

Bericht von OLt Walther über den Besuch beim THW Norderstedt (Quelle: http://www.hsu-hh.de/studbereich/index_3NYDxLd8Qkry0fSX.html)


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