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THW Norderstedt übt im Abbruchhaus

Am Samstag übten Einheiten des Technischen Hilfswerks (THW) Norderstedt in einem von der Firma Manke Bau zum Abriss vorgesehenem Mehrfamilienhaus in Henstedt-Ulzburg. Unter realistischen Bedingungen wurde der Einsatz von verschiedenen Rettungsgeräten geübt, mit denen sich Zugang zu Verschütteten Personen durch Mauern und Decken verschafft werden kann.

Um 9:00 Uhr rückten die Einsatzkräfte des THW Norderstedt mit vier Einsatzfahrzeugen am Übungsort in Henstedt-Ulzburg an.

„Nach beispielsweise einer Hausexplosion kann es sein, dass man auf regulärem Weg nicht an verschüttete Personen heran kommt, sondern ein Zugang nur durch einen Mauer- oder Deckendurchbruch möglich ist“, erläutert Florian Pracht, stellvertretender Zugführer des THW Norderstedt. „Dabei ist es wichtig, die Arbeiten möglichst vorsichtig durchzuführen, um verschüttete Personen nicht durch unsere Arbeiten oder einstürzende Mauerreste zu verletzt“,

Bevor am Samstag die Spezialgeräte wie beispielsweise Aufbrechhammer und Motortrennjäger zum Einsatz kamen, erfolgte erst eine genaue Erkundung. Um welche Mauerarten handelt es sich? Wo sind die idealen Orte für die Durchbrüche? Nach welcher Methode und mit welchen Geräten muss gearbeitet werden? Gibt es irgendwelche Versorgungsleitungen, die zur Gefahr werden können?

Nachdem die Erkundung abgeschlossen und Einsatzkräfte der THW-Fachgruppe „Infrastruktur“ Versorgungsleitungen stillgelegt bzw. entfernt hatten, konnten die eigentlichen Arbeiten erfolgen. Im Vergleich zum Deckendurchbruch dauerte der Mauerdurchbruch nur kurze Zeit. Beim Deckendurchbruch wandten die Norderstedter THW´ler eine spezielle, für ggf. darunter liegende verschüttete Person sehr schonende Technik an.

Sie bohrten ein Loch in die Decke, schoben einen am Seil hängenden Erdnagel hindurch und befestigten das Ende des Seils an einem in diesem Raum extra für diesen Zweck aufgebauten Stahlgerüst. Anschließend wurde die Decke rund um das Loch mit einem Durchmesser von 1,5 m durchbohrt. Das heraus gebohrte Stück Decke hing nun – vergleichbar mit einem ausgeblasenen Osterei – an der Erdnagel- / Stahlgerüstkonstruktion, konnte hochgehoben und zur Seite geschoben werden. Durch dieses Loch könnten Einsatzkräfte zu verschütteten Personen vordringen und sie retten.

„Leider gibt es nicht viele Möglichkeiten, Mauer- und Deckendurchbrüche so praxisnah zu üben“, sagt Eddy Dieckvoss, Zugführer des THW Norderstedt. „Doch gerade die Praxis ist bei diesen komplizierten Aufgaben sehr wichtig. Großes Dankeschön an Manke Bau, dass sie uns dieses Gebäude zur Verfügung gestellt und so eine realitätsnahe Üben ermöglicht hat!“

Die Übung dauerte von 9:00 bis 15:30. Insgesamt 19 Einsatzkräfte des THW Norderstedt waren beteiligt.


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