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Umstellung vom analogen auf digitalen Funk TETRA

Der Ortsverband Norderstedt hat die ersten 12 Funkgeräte für die neue digitale Funktechnik im TETRA-Standard bekommen. Bis zum Jahre 2014 sollen zusätzlich alle Fahrzeuge mit einem Gerät ausgestattet werden sowie die Dienststelle mit einer Feststation. Da die Bundesländer mit dem Ausbau des digitalen Netztes unterschiedlich weit sind, wird bis mindestens 2015 die analoge Technik weiterhin in den Fahrzeugen parallel im Einsatz bleiben.

Erste "Digitalfunker" vom OV Norderstedt

Mit der Auslieferung der neuen Geräte legten unsere drei Funkausbilder für Digitalfunk ein neues Ausbildungskonzept auf, um den Ortsverband möglichst schnell für die neue Technik fit zu machen. Im ersten Schritt werden alle Helfer mit einer analogen Funkausbildung auf die digitale Technik umgeschult, anschließend wird es nur noch eine komplette Funkausbildung für die analoge und digitale Technik geben. Unterstützt wurden die drei vom (S6) Fernmeldeführer der Fachgruppe Führung und Kommunikation aus Neumünster.

Die ersten sechs Helfer wurden nun in einem 10stündigen Aufbaulehrgang in den Bereichen Technik, Aufbau und Betrieb, Übertragungssicherheit und Einsatztaktik ausgebildet. Die Schulung endete mit einer praktischen Funkübung.

Der Digitalfunk BOS im Vergleich!

Digitalfunk bringt Sicherheitsbehörden und Hilfskräften enorme Vorteile.

Der Digitalfunk BOS erfüllt wichtige operativ-taktische Anforderungen an eine moderne BOS-Kommunikation und zeichnet sich durch eine Vielzahl von technischen Leistungsmerkmalen aus, die die Einsatzkräfte bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben unterstützt.

Derzeit betreiben und nutzen die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) voneinander unabhängige Analogfunknetze. Diese inzwischen veraltete analoge Funktechnik wird im Rahmen des derzeit größten technischen Modernisierungsvorhabens der Bundesregierung durch den Digitalfunk BOS abgelöst.

Die folgende Gegenüberstellung zeigt die wesentlichen Vorteile des Digitalfunks BOS im Vergleich zum Analogfunk:


Ein gemeinsames Netz für alle BOS

  • Alle Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) nutzen für die Sprach- und Datenkommunikation ein bundesweit einheitliches, flächendeckendes Netz. Die behördenübergreifende Kommunikation ermöglicht neue Formen der Zusammenarbeit und bietet erhebliche Vorteile bei der Einsatzorganisation und -steuerung.
  • Im Analogfunk nutzte jede BOS ihr eigenes Netz mit eigenen Funkkanälen und räumlich begrenzter Reichweite.

Abhörsicherheit

  • Der TETRA-Standard beinhaltet als Sicherheitsfunktion bereits eine Funkschnittstellenverschlüsselung. Diese schützt den Übertragungsabschnitt zwischen mobilem Endgerät und Basisstation, gewährleistet jedoch keinen Schutz für die dahinter liegende Netzinfrastruktur. Aus diesem Grund wird der Funkverkehr beim Digitalfunk BOS noch durch den Einsatz einer speziellen Software verschlüsselt (sogenannte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung). Auch im internationalen Vergleich ist Deutschland mit dieser Lösung führend.
  • Der Analogfunk ist nicht abhörsicher.

Einzelkommunikation

  • Es kann gezielt mit einzelnen Teilnehmern ein Funkgespräch geführt werden, ohne dass dieses von anderen Teilnehmern mitgehört werden kann, da jedes digitale Gerät über eine individuelle Adresse verfügt.
  • Im Analogfunk ist eine Beschränkung des Teilnehmerkreises technisch nicht möglich. Alle Nutzer eines Funkkanals können sämtliche Funkgespräche mithören (offener Funkkanal).

Gruppenkommunikation

  • Neben der Kommunikation innerhalb einer statischen Teilnehmergruppe ist es möglich, im Bedarfsfall - etwa bei einer Großschadenslage - Teilnehmer verschiedener Gruppen - auch BOS-übergreifend und großräumig zusammenzuschalten.
  • Im Analogfunk ist das einsatzbezogene Zusammenschalten verschiedener Benutzergruppen zentralgesteuert nicht möglich.

Kapazität

  • Die Funkkanäle sind nur dann belegt, wenn sie tatsächlich genutzt werden.
  • Im Analogfunk beansprucht jeder Kanal permanent eine eigene Frequenz. Auch wenn nicht gesprochen wird, kann diese nicht von anderen Bedarfsträgern genutzt werden. Deswegen kommt es bei Großschadenslagen regelmäßig zur Überlastung und zu Engpässen bei Funkkanälen.

Bessere Sprachqualität und Verständlichkeit

  • Der Digitalfunk bietet eine deutlich verbesserte Sprachqualität, da Umgebungsgeräusche unterdrückt bzw. gefiltert werden.
  • Im Analogfunk sind Sprach- und Empfangsqualität teilweise schlecht ("Rauschen").

Datenübertragung

  • Gemäß den Anforderungen der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) wird mit dem BOS-Digitalfunknetz eine sichere, hochverfügbare Sprachkommunikation und daneben eine schmalbandige Datenkommunikation realisiert. Sie ermöglicht beispielsweise die Alarmierung von Einsatzkräften der Feuerwehren.
  • Im Analogfunk ist die Übertragung von Daten nur sehr eingeschränkt möglich.

Telefonie

  • Mit einem digitalen Funkgerät sind Gespräche aus dem Funknetz in das öffentliche Telefonnetz möglich.
  • Diese Funktionalität ist im analogen Funknetz nicht gegeben.

Notruftaste

  • Alle digitalen Funkgeräte sind mit einer Notruftaste ausgestattet. Durch das Drücken der Notruftaste wird eine Sprechverbindung mit Vorrang vor allen anderen Teilnehmern aufgebaut. Auf diese Weise können Meldungen sofort an die Leitstelle oder weitere Notrufziele weitergeleitet werden. Verfügen die Funkgeräte zusätzlich über einen "GPS" –Empfänger, kann der Hilfesuchende seine genaue geographische Position übermitteln.
  • Analoge Geräte verfügen nicht über eine Notruftaste.

Quelle: Bundesanstalt für Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben


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